Marktinformationen Irak

Der Irak ist durch große kulturelle, politische und wirtschaftliche Diversität geprägt, diese kann ein wirtschaftliches Engagement im Irak attraktiv und gewinnbringend machen. Der Irak unterteilt sich im Wesentlichen in den Zentralirak mit der Haupstadt Baghdad und in die nordirakische Autonome Region Kurdistan mit der Haupstadt Erbil.

© Mustafa AlSumaidaie

In der westlichen Welt ist jedoch meist nur vom einheitlichen Irak die Rede, bekannt ist dieser vor allem wegen seines Rohstoffreichtums, die Ölexporte machen 99,7% der irakischen Exporte aus. Produkte aus anderen wirtschaftlichen Sektoren sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt für die Warenausfuhr von keiner besonderen Bedeutung.

Für auswärtige Unternehmen von großer Bedeutung sind jedoch die irakischen Importe, welche in ihrer Struktur vielseitig sind. Rund ein Viertel der Importe in den Irak bestehen aus Eisen und Stahl, ähnlich bedeutend ist die Einfuhr von Gas. Auf einem gleichartigen Niveau findet der Import von Kfz beziehungsweise Kfz-Teilen und klassischen Maschinenbauerzeugnissen statt. Die bedeutendsten Handelspartner des Irak sind die Volksrepublik China, die Vereinigten Arabischen Emirate, Südkorea, die USA, Japan, Italien und Indien. Außer Italien sind aus dem Raum der Europäischen Union keine Industrienationen vertreten, für diese besteht folglich Nachholbedarf im bilateralen Austausch mit dem Irak.

Gegenwärtig ist die irakische Regierung bemüht darum, die eigene Wirtschaft von der großen Abhängigkeit vom Öl wegzuführen und es „Vorreiternationen“ der Golfregion gleichzutun, die ebenfalls auf die Entwicklung einer vom Öl unabhängigen, diversifizierten Wirtschaft hinarbeiten. Gleichzeitig soll jedoch auch die Ölförderung ausgebaut werden. Im Bereich der Verkehrs-, It- und Energieinfrastruktur sowie der Öl- und Gasindustrie besteht seit vielen Jahren enormes Interesse an einer Modernisierung, in den vergangenen Jahren konnte diese jedoch nicht vollzogen werden. Die Notwendigkeit hierfür wird jedoch nicht abnehmen, sondern sukzessive eher zunehmen. Die Instandhaltung, Modernisierung oder sogar die Neuplanung der genannten Infrastruktur und Industrien wird zukünftig ein hohes Maß an auswärtigem Know-How benötigen und einen interessanten Markt bieten.

Deutsche Unternehmen können von der gegenwärtigen Situation und Nachfrage im Irak im Rahmen von Investitionen und Engagements interessante Märkte mit attraktiven Wachstumsprognosen erschließen. Es ergeben sich umfangreiche Möglichkeiten für die deutsche Wirtschaft, am Wiederaufbau des Irak mitzuwirken, zur Diversifizierung der irakischen Wirtschaft beizutragen und dabei ihr Know-How in unterschiedlichen Branchen einzubringen. Aktuell sind circa 600 bis 700 deutsche Unternehmen -darunter auch namhafte DAX-Konzerne- im Irak aktiv, etwa 30 Unternehmen verfügen über Niederlassungen vor Ort. Die für deutsche Unternehmen wichtigsten Ausfuhrgüter in den Irak sind aktuell Maschinen, Elektrotechnik, Arzneimittel, Mess- und Regeltechnik, Kfz und –Teile sowie Nahrungsmittel.

Kurzsteckbrief Irak:

Staatsform: Föderale Republik
Regierungssystem: Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt:Dr. Barham Salih
Regierungschef: Adil Abdul-Mahdi
Fläche: 438,317 km² (2017)
Einwohnerzahl: 39,192,111 Einwohner (2017)
Währung: Iraqi Dinars (1$ = 1193,80IQD; Stand: 05.02.2018)

Economic figures:

  • Bruttoinlandsprodukt: 192.7 Mrd. US-$ (2017)
  • Bruttoinlandsprodukt / Kopf: 4958 US-$ (2017)
  • BIP-Entstehung in % (2015): 

 

Bergbau / Industrie 51.2%
Handel/Gaststätten/Hotels: 7.7%
Bau: 6.8%
Transport/Logistik/Kommunikation: 6.6%
Land-/Forst-/Fischwirtschaft:4.6%
Sonstige: 23.2%

  • Erwartetes Wirtschaftswachstum 2018: 2,9%
  • Inflationsrate (2017): 2,0 %
  • Außenhandel (nur Waren) (2016):

 

Einfuhr:
- 30,9 Mrd. US-$
Ausfuhr:
29,1 Mrd. US-$
Saldo:
- 1,8 Mrd. US-$

  •  Außenhandel mit Deutschland (2016):

 

Einfuhren aus Deutschland:
699,4 Mio €
Ausfuhr: 
584,0 Mio €
Saldo: 
115,4 Mio €

Goods that are allowed to import from Iraq to Germany

 

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